Warum wir auf recyceltes Plastik verzichten.

Wir von NORDLICHT setzen schon immer auf Naturstoffe und sehen die Verwendung von Plastik & Polyester kritisch. Denn Plastik ist schlecht für dich und schlecht für unsere Umwelt. Hier erfährst du, warum wir auf recyceltes Plastik verzichten – aus gutem Grund.

Plastik ist überall, vor allem in unserer Kleidung. Kleidungsstücke aus Polyester, Nylon und Acryl werden alle aus Plastik hergestellt. Diese Fasern sind nicht nur schädlich, weil sie aus fossilen Brennstoffen hergestellt werden, sondern sie setzen auch Mikroplastik in unsere Umwelt frei. Mikroplastik gelangt über das Grundwasser in unsere Körper und steht im Verdacht krebserregend zu sein.

Etwa 70 Prozent der produzierten Kleidungsstücke enthalten Mikrofasern aus Kunststoff, zudem ist Kleidung für ein Drittel der gesamten Mikroplastikverschmutzung verantwortlich. Bei jedem Waschgang von Polyester wird Mikroplastik in unser Wasser abgegeben.

Die Modeindustrie verspricht nun: Wir haben eine Lösung – Produkte aus recyceltem Plastik.

Angeblich kommt das Plastik sogar aus dem Ozean und schützt so direkt unsere Umwelt. Machen wir die Welt wirklich besser, wenn wir Produkte aus recyceltem Plastik kaufen? Immerhin versinken jährlich etwa zehn Millionen Tonnen Plastikmüll in unseren Meeren und UN-Umweltexperten warnen, bis 2050 gibt es schlimmstenfalls mehr Plastik als Fische in den Meeren unseres Planeten.

Dennoch: Recycelter Kunststoff wird als etwas weitaus Nachhaltigeres verkauft, als er tatsächlich ist, und Marken vermarkten ihre Produkte aus recyceltem Kunststoff (oder sogar nur einen Teil der Produkte) oft als einen umweltfreundlichen Kauf, obwohl dies nicht der Fall ist.

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Was bedeutet Meeresplastik?

Wenn man Meeresplastik hört, wird suggeriert, das Meer wird von Plastik befreit. Die Problematik ist aber, dass das Plastik, das in sogenannten “Meeresplastik” – Produkten beigemischt wird, nur Ocean Bound Plastik ist.

Also Plastik an Land, das ins Meer gelangen “könnte”. Meeresplastik, das bereits seit langem im Meer herumtreibt, wird gar nicht gesammelt. Der hohe Grad an Verunreinigung, die Sortenunreinheit sowie der schlechte Zustand von Plastikmüll aus dem Meer lässt das Recycling – zumindest zu Garn – nicht zu.

Hier kommen wir zum nächsten Punkt, PET Flaschen.

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 Hauptbestandteil PET Flaschen

Ein weiteres Problem, die meisten recycelten Kunststoffe stammen aus PET-Flaschen, die Teil eines geschlossenen Recyclingsystems sind, in dem sie mindestens 10-mal effizient recycelt werden können. Die Mode macht daraus ein lineares System, denn die meisten dieser Kleidungsstücke werden nicht recycelt oder können nicht recycelt werden, wodurch die Umweltverschmutzung noch beschleunigt wird.

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Mikroplastik in deinem Körper

Recycelter Kunststoff ist keine Lösung für das Mikroplastik Problem. Während dem Recyclingvorgang wird das Plastikmaterial intensiv gewaschen und zerkleinert. So gelangt ein großer Teil Mikroplastik ins Grundwasser und wird rund um die Recyclingfabrik in die Natur verweht. Unabhängig davon, ob es sich um neues oder recyceltes Plastik handelt, werden unsere Flüsse und Meere auch weiterhin durch Mikroplastikfasern verschmutzt, die bei jedem Waschen freigesetzt werden.

Ein weiterer Punkt ist die Qualität. Altplastik kann Weichmacher oder andere Schadstoffe enthalten, die dann im neuen Produkt verarbeitet werden. Man müsste jedes Produkt einzeln auf Schadstoffe testen, was in der Realität nicht möglich ist.

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Endstation

Produkte aus recyceltem Plastik können nicht mehr recycelt werden, sondern müssen verbrannt werden. Wirklich nachhaltig im Sinne der Kreislaufwirtschaft wäre es, wenn Recycling-PET-Fasern aus Textilien wieder zu neuen Textilien verarbeitet werden könnten. Aber sobald ein Stoff nicht mehr zu 100 Prozent aus Polyester besteht und somit zum Mischgewebe wird, erschwert dies das mechanische Recycling ungemein – oder macht es gar unmöglich.

Der Möglichkeit einer linearen Verwertung als Kleidung oder Rucksack steht die Möglichkeit, PET-Flaschen mehrmals zu neuen Flaschen zu verwerten, gegenüber. Daher kann recycelter Kunststoff leider keine nachhaltige Lösung sein. Wir wünschten, es wäre so einfach! Erst wenn diese Kleidungsstücke wieder in einem geschlossenen Kreislauf recycelt werden können und nicht auf einer Mülldeponie landen, machen sie einen großen Sprung in Richtung mehr Nachhaltigkeit.

Was aber ist die Lösung?

Generell sollten wir aufhören Plastik zu verwenden. Außerdem sind Produkte mit einer echten Recyclingfähigkeit ein realer Fortschritt. Produkte, die stofflich wieder nutzbar sind, ein sogenanntes Faser-zu-Faser-Recycling findet aber bislang kaum statt. Wir bei NORDLICHT setzen mehr und mehr auf recycelte Baumwolle. Auch hier ist es nötig neue Baumwolle hinzuzufügen, wir verwenden hier jedoch zu 100% zertifizierte Bio-Baumwolle. Sie wird unter strengen ökologischen Auflagen hergestellt – ohne chemische Düngemittel, ohne Pestizide und mit einem geringeren Wasserverbrauch als bei herkömmlichen Anbau-Methoden. Gentechnik ist ebenfalls tabu. Denn wir wollen, dass du dich mit unserem Produkt gut fühlst.

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